"Gemeinsam leben und lernen."

 

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Im März 2019 führte ein Team aus vier Qualitätsinspektoren an beiden Standorten unserer Schule je einen Schulrundgang durch, besuchte jeweils für 20 Minuten an drei Tagen (25. Bis 27.3.2019) insgesamt 45 von ca. 1200 wöchentlichen Unterrichtsstunden, führte Interviews mit Vertretern der Schülerschaft, der Eltern, des Kollegiums, der Sozialpädagogen, mit dem Hausmeister und den beiden Sekretärinnen sowie mit der Schulleitung.

Weitere Grundlagen für den Qualitätsbericht bilden die Vereinbarungen aus dem Abstimmungsgespräch (November 2017), die durch das Qualitätstableau der QA vorgegebenen Kriterien sowie die Analyse der eingereichten Dokumente wie z.B. das Schulprogramm, die Leistungskonzepte der einzelnen Fächer, die Lehrpläne einzelner Fächer, das Fortbildungskonzept und schließlich die Akteneinsicht vor Ort. 

Die Informationen, die dem Qualitätsbericht zu entnehmen sind, zeigen die bestehenden Stärken der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule auf sowie deren Handlungsfelder. Der Bericht gibt Impulse zur Nutzung dieser Stärken und zur gezielten Weiterarbeit in den Handlungsfeldern.

Die Beobachtung von Unterricht als Schwerpunkt der Qualitätsanalyse ermittelt die Qualität der Unterrichtsprozesse im Gesamtsystem. Eine Bewertung einzelner Lehrkräfte erfolgt nicht. Das Qualitätsteam hat bei den Unterrichtsbeobachtungen die unterschiedlichen Jahrgänge, schulformspezifische Strukturen sowie die Anteile der einzelnen Fächer angemessen berücksichtigt.

Bewertetet wurden die Ergebnisse orientiert an den Ergebnissender Qualitätsanalysen des Regierungsbezirks Düsseldorf mit Hilfe eines landeseinheitlichen Prüfungsrasters. Dabei erfolgte die Bewertung der Unterrichtssequenzen mit einem Unterrichtsbeobachtungsbogen, der zwei Bewertungsstufen (trifft zu / trifft nicht zu) aufweist.

Alle Beteiligten stimmen überein, dass die Bewertung weitgehend fair ist.

Die Schulgemeinde der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule freut sich über das insgesamt sehr positive Ergebnis der Qualitätsanalyse.

Als vorbildliche Stärken werden genannt:

  • Das Engagement und die Innovationsbereitschaft aller an Schule beteiligten Personen
  • Der respektvolle Umgang aller Beteiligten untereinander
  • Das differenzierte Lern- und Bildungsangebot, welches zum einen ein breites Spektrum an Möglichkeiten für eine individuelle Profilbildung eröffnet, zum anderen das gemeinsame Lernen in verschiedenen Niveaustufen in den Mittelpunk stellt
  • „Eindrucksvoll wurde in den Interviews der Erfolg der Förderung von Kindern mit besonderem Unterstützungsbedarf beschrieben.“

      (Qualitätsberich; Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule, Sj 2018/19)

Neben den Ergebnissen der Unterrichtsbeobachtung erreicht die Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule von 31 bewerteten Qualitätsaspekten aus den Bereichen Lehren und Lernen, Schulkultur sowie Führung und Management zweimal die

Bewertungsstufe 4 (beispielhaft – die Qualität ist exzellent, die Ausführung ist beispielhaft und kann als Vorbild genutzt werden), 19mal die Bewertungsstufe 3 (eher stark als schwach – die Qualität entspricht den Erwartungen) und 8mal die Bewertungsstufe 2 (eher schwach als stark – die Qualität entspricht überwiegend nicht den Erwartungen). Die Bewertungsstufe 1 (erheblich entwicklungsbedürftig) wurde nicht erteilt.

Resümee zum Unterricht

Bei der Unterrichtsbeobachtung wurde das Kriterium Unterrichtsklima zu 100% erfüllt. Der respektvolle und wertschätzende Umgang miteinander, mit der Vielfalt und Unterschiedlichkeit aller am Lernprozess Beteiligten wird als vorbildlich eingestuft. Unsere Schüler_innen lernen angstfrei miteinander und voneinander, wobei Ermutigung, Anerkennung und Lob durch die Lehrkraft ebenso eine Hauptrolle spielen wie Konsequenz, Prävention und Intervention. Jungen und Mädchen werden ebenfalls auf vorbildliche Weise in den Unterricht einbezogen.

Der Unterricht an der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule ist weiter sehr positiv geprägt durch Transparenz und Klarheit in Bezug auf die Unterrichtsgegenstände und Aufgabenstellungen, d.h. allen Schüler_innen ist zu jedem Zeitpunkt klar, worum es im Unterricht geht, was sie lernen sollen, was erreicht werden soll und wie es erreicht werden soll.  Die Bedeutsamkeit der Lerninhalte für die Schüler_innen (Schülerorientierung) ist durch Bezüge zu ihrer unmittelbaren Lebenswelt gegeben, d.h. der Unterricht ermöglicht es ihnen, unter Rückgriff auf bereits Erlerntes zunehmend selbstständig zu lernen, darüber hinaus können sie eigene Erfahrungen und Vorkenntnisse benennen oder selbst Bezüge zu ihrer Lebenswelt oder ihrem Wissen herstellen.

Besonders gut greifen die im Kontext sprachsensiblen Fachunterrichts getroffenen Vereinbarungen zur Vermittlung und Nutzung von Lesestrategien. Die Lehrkraft ist den Schüler_innen ein Sprachvorbild, indem sie stets auf einen angemessenen Sprachgebrauch der Schüler_innen achtet. In Anlehnung an den „Europäischen Computerführerschein“ (ECDL) werden zunehmend Kompetenzen vermittelt, die sich auf den produktiven Einsatz der digitalen Technik konzentrieren. Daneben findet eine kritische Reflexion - insbesondere des Internets - statt.

Die Schule plant, den Ausbau des Schulservers IServ zu nutzen, um den kollegialen Austausch zum Unterricht zu erleichtern und Unterrichtsangebote auszuweiten, die auch die Nutzung digitaler Medien beinhalten. 

Im Rahmen des Selbstgesteuerten Lernens wurde beobachtet, dass die Lehrkraft die Instruktionen auf das notwendige Maß reduziert, d.h. in Abhängigkeit von der jeweiligen Unterrichtssituation und der Schülergruppe werden, wenn nötig, zielführende Impulse gegeben wie z.B. das Eingreifen in Arbeitsprozesse durch Erinnerung an Regeln oder einen kurzen Input zum besseren Verständnis.

Das selbstgesteuerte Lernen findet ebenso in den im Stundenplan verorteten Individuellen Lernzeiten statt.

„Im bisherigen Zuge des Aufbaus ist es gelungen, ein der Schulform entsprechendes, differenziertes unterrichtliches Angebot zu entfalten. Neben dem Sprachenangebot bieten vor allem die Individuellen Lernzeiten (ILZ) in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch den Schülerinnen und Schülern Gelegenheiten zur Ausschärfung eines individuellen Profils. Mittels der Lernpfade, die zu den einzelnen Unterrichtsvorhaben Aufgaben auf unterschiedlichen Niveaus enthalten, erfahren die Schülerinnen und Schüler Lernen als wirksam entsprechend ihren spezifischen Potentialen.“

(Qualitätsbericht d. Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule; Sj 2018/19)

Darüber hinaus wird das Lernen durch die Lernumgebung sowie die äußere Qualität der zielführend eingesetzten Medien bzw. Arbeitsmittel unterstützt.

Die eingesehenen Partner- oder Gruppenarbeitsphasen zeigten, dass hier die fachbezogenen Kompetenzen ebenso wie die kooperativen Kompetenzen der Schüler_innen adäquat gefordert und gefördert werden. Die anschließende Ergebnissicherung machte deutlich, dass die Schüler_innen über die Arbeitsergebnisse sicher verfügen können, was z.B. die Protokollierung von Arbeitsprozessen oder eine Präsentation der einzelnen Gruppen im Plenum zeigte. Ebenso wurde eine sehr hohe Beteiligung der Schüler_innen an der Plenumsarbeit festgestellt.

Schulkultur

Unter dem Begriff Schulkultur erhält die Schule darüber Rückmeldung, inwieweit der Umgang aller in Schule und Unterricht geprägt ist von gegenseitiger Wertschätzung, Achtung, gegenseitigem Vertrauen und der eigenen Erfahrungen von Selbstwirksamkeit.

„Die Schule hat eine sehr gute Basis für das in den Interviews bestätigte und während der Schulbesuchstage beobachtete wertschätzende und respektvolle Miteinander geschaffen. Insbesondere wird das konsequente und zielführende Vorgehen gegen Mobbing als sehr entlastend beschrieben. Der Klassenrat ist etabliert, um Störungen und Streit zu bearbeiten bzw. zu vermeiden.“

(Qualitätsbericht; Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule; Sj. 2018/19)

Führung und Management

Es liegen schlüssige und wirksame Regelungen (u. a. Vertretungsbereitschaft in den Plänen der Lehrkräfte) zur Organisation des Vertretungsunterrichts vor. Gemeinsame Unterrichtsvorbereitungen und insbesondere die „Lernpfade“ ermöglichen die Weiterarbeit an den aktuellen Lerninhalten.

Die Schule orientiert sich in ihrem Fortbildungskonzept an den rechtlichen Bestimmungen, an den Aussagen im Referenzrahmen Schulqualität NRW und den Vorschlägen zur Prozesssteuerung von H. G. Rolff. Daraus wurden Fragen abgeleitet, die bei der Auswahl, der Planung und der Evaluation von Fortbildungen leitend sein sollen. Dieses Konzept soll zukünftig schrittweise zur Anwendung kommen.  Die Schule hat - nicht zuletzt auch mit Blick auf die in kurzer Zeit stark anwachsende Zahl von Lehrkräften - die Notwendigkeit benannt, den Austausch von

Fortbildungsergebnissen und -erkenntnissen zu systematisieren und die Nachhaltigkeit der Umsetzung zu sichern.

Handlungsfelder im Bereich Lehren und Lernen:

Die Optimierung des Selbstgesteuerten Lernens dahingehend, dass die Schüler_innen mehr Gelegenheit bekommen, sich mit Problemstellungen auseinanderzusetzen, die das Erproben bzw. den Einsatz von Lösungsstrategien anbahnen, wird in naher Zukunft Thema der Fachschaftsarbeit aller Fächer sein.

Die Entwicklung einer Feedbackkultur als eine wichtige Grundvoraussetzung für eine zielgerichtete Qualitätsentwicklung innerhalb des Unterrichts ist ein Prozess, dessen Grundstein gerade in der Fachschaftsarbeit der einzelnen Fächer gelegt wird.

Verfahren des systematischen Schülerfeddbacks zur Verbesserung des Unterrichts werden von den Fachschaften passgenau entwickelt und finden ihre Anwendung im Unterricht. Feedbackkultur ermöglicht vor allem die Reflexion von Unterrichtspozessen und erweist sich somit als wesentlicher Bestandteil einer prozessorientierten Unterrichtsentwicklung. Die Schüler_innen sind eingeladen, sich insgesamt mehr an der Unterrichtsentwicklung aktiv zu beteiligen, d.h.  z.B. auch zunehmend in die inhaltliche und/oder methodische Planung des Stundeverlaufs einbezogen zu werden.

Selbstgesteuertes Lernen soll in diesem Zusammenhang noch mehr als eine Lernform betrachtet werden, bei der die Schülerinnen und Schüler ihren Lernprozess aktiv und eigenverantwortlich mitgestalten:

„Die Schülerinnen und Schüler treffen begründete inhaltliche bzw. methodische Entscheidungen zu Beginn und während des Arbeitsprozesses (z. B. über die Nutzung vorhandener Hilfestellungen, über die jeweilige Sozialform, über den Lernort, über die Art der Präsentation, über die Arbeitsteilung in einer Gruppenarbeit oder über die Auswahl fakultativer Aufgaben in einer Werkstattarbeit). Die Schülerinnen und Schüler beschreiben und reflektieren Kriterien gestützt mündlich bzw. schriftlich ihr Vorgehen, den Prozess (bezogen auf die Zielsetzung und -erreichung), ihre (Teil-)Ergebnisse unter Rückgriff auf den Prozess, ihren Lernstand (z. B. durch den Einsatz eines Lerntagebuches oder eines Selbsteinschätzungsbogens) und ihren Lernzuwachs bezogen auf Unterrichtsziele und Kompetenzerwartungen. Strukturierte und organisierte Hilfen sollen die Selbstorganisation von Lernprozessen unterstützen. Hierzu gehören z. B. die fachlich gesicherte Selbstkontrolle, systematisch angelegte Helfersysteme (z. B durch auf ihre Aufgabe vorbereitete Schülerinnen oder Schüler) oder Lösungshilfen zur Überwindung von Lernschwellen.

(vgl. Kommentar des Unterrichtsbeobachtungsbogens der Qualitätsanalyse NRW)

Handlungsfelder im Bereich Führung und Management

Zum Aufbau der Schule und zur Profilbildung hat die Schule grundlegende, weitreichende Entscheidungen zur pädagogischen Arbeit getroffen. Gleichzeitig erfordert jeder neu einzurichtende Jahrgang weitere konkrete und unmittelbare Maßnahmen. Dies führte zu einer großen Zahl an Entwicklungsvorhaben, deren Überschaubarkeit für die Beteiligten nicht gewährleistet ist.

In Zukunft werden klare Zielbeschreibungen, die die erwarteten Effekte formulieren, vorgelegt, so dass eine Bündelung einzelner Entwicklungsprozesse geleistet werden

kann. Prozesse sollen stärker strukturiert werden durch klare Aufgabenbeschreibung und die unbedingte Orientierung aller Arbeitsschwerpunkte am Bedarf der Schule.

„Eine klare und eindeutige Beschreibung der zukünftigen Entwicklungsziele (SMART) ist geeignet, um Ressourcen zu bündeln, den Gesamtprozess für alle jederzeit transparent zu gestalten und Kriterien und Indikatoren zur Überprüfung der Wirksamkeit festlegen zu können. Die Festlegung der - so gewonnenen - einzelnen Planungsschritte auf einer Zeitleiste gewährleistet den Beteiligten die gewünschte Orientierung bei der schulischen Arbeit.“  

(vgl. Kommentar des Unterrichtsbeobachtungsbogens der Qualitätsanalyse NRW)

Zusätzliche Informationen

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