Eine Schule feiert sich und ihren Namen

"Ein Hoch auf uns, auf Wilhelm Humboldt, auf unser Ziel -Selbstständigkeit. (...) Ein Feuerwerk aus Lehrmethoden, ein Feuerwerk aus Team und Geist.
So viele Sprachen öffnen Türen, ein Schlüssel, der uns weltoffen macht (...)" so eröffneten die Humboldtsingers, der mehr als 100 Stimmen zählende Schulchor der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule, den Festakt Schulnamensgebung am Freitag, den 23.10.2015.

Der frisch ernannte Bürgermeister Klaus Krützen, einst selbst Schulleiter in Grevenbroich und Dormagen und Mitglied des Vorbereitungsteams dieser neuen Gesamtschule in Grevenbroich , zählte neben dem zuständigen Schuldezernenten Mattias Otto und den Schulleiterinnen und Schulleitern der umliegenden Grund- und weiterführenden Schulen zu den geladenen Gästen, die Schulleiter Peter Jigalin in der festlich geschmückten Aula der im August ernannten Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule begrüßte.

Klaus Krützen betonte in der Rede seiner ersten offiziellen Amtshandlung, dass der Name Humboldt mit seinen Werten, die er verkörpere, aktueller sei denn je. Auch die Schülerinnen und Schüler des siebten Jahrgangs, sozusagen die Mitbegründer der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule, stellten selbst ausgewählte Zitate ihres Schulnamensgebers vor und äußerten ihre eigenen Gedanken dazu. So beeindruckte sie besonders Humboldts Weltansicht und seine Gedanken zu Bildung und Sprache.

Egal, ob arm oder reich, jeder Schüler, jede Schülerin habe ein Anrecht auf Bildung. Humboldt selbst fand seine eigene Jugend oft „öde und freudlos dahinwelkend“, da er nie eine Schule besuchen durfte, sondern gemeinsam mit seinem 2 Jahre jüngeren Bruder von einem Hauslehrer auf Schritt und Tritt begleitet wurde. So konnte er keine Freundschaften mit Gleichaltrigen schließen, sondern tauschte sich stattdessen mit seinen Lehrbüchern aus. Daher sprach er mit 13 Jahren schon 3 Sprachen fließend. Mit seinem Zitat: „ Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, welche dem Leben seinen Wert geben“ stellt Humboldt nicht nur in den Augen der Kinder die Wichtigkeit von Freundschaft, Familie und anderen zwischenmenschlichen Beziehungen in den Mittelpunkt. Dies ist ein Aspekt, den der Schuldezernent Mattias Otto ebenfalls herausstellt, wenn er in seinem Beitrag Schule als einen „sozialen Ort“ bezeichnet, an dem der Mensch ganzheitlich und mit all seinen sozialen Bindungen geprägt und gebildet werden müsse. Warum der Name Wilhelm von Humboldt eine gute Wahl ist, veranschaulichte Peter Jigalin gegen Ende dieser ebenso durch Schülerdarbietungen aufgelockerten wie bewegenden Veranstaltung. Humboldt stehe für Bildung als ein, wie er sagt „sich selbst an der Welt ausprobieren und erproben“. Bildung habe etwas damit zu tun, dass der Mensch als Ganzes gebildet werde, also geht es gleichzeitig um gute Kenntnisse und Charakterbildung. Der Schulleiter hebt damit Humboldts humanistisches Menschenbild und sein humanistisches Bildungsziel für die Schule hervor. Bildung nach Humboldt meint Bildung für die Persönlichkeit und den Charakter. Sie fördere das Neugierig-sein, das kritische eigene Denken, das Lernen durch eigenes Nachdenken und zwar über die Schule hinaus. Diesem Grundsatz, so betonte Jigalin, fühle sich die Schulgemeinschaft mit ihrem Schwerpunkt soziale Verantwortung lernen verpflichtet.

Das letzte Wort hatten an diesem festlichen Nachmittag die Elternvertreter, die die Leitidee der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule hervorhoben, die sie vor drei Jahren dazu bewogen, die Schule mit aufzubauen: Gemeinsam leben und lernen - gestützt auf die drei tragende Säulen, dem kooperativen Miteinander von Eltern, Schülern und Lehrern, wobei die Schüler bewusst die mittlere, von beiden Seiten gestützte/unterstützte Position einnehmen.

Das Schulfest der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule am Samstag, den 24.10.15, wurde nicht zuletzt durch das kooperative Miteinander aller an Schule Beteiligten ein voller Erfolg. Eine bunte Mischung aus Schüler/innen, Eltern, Lehrer/innen und Gästen versammelte sich rund um das Schulgelände der WvH-Gesamtschule, um gemeinsam ihre sich stetig festigende Schulidentität, den neuen Namen und das Schullogo zu feiern.

Die Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule präsentierte sich als ein Ort der Begegnung, an dem die Leitidee „gemeinsam leben und lernen“ deutlich sichtbar und spürbar wurde, wie nicht zuletzt die Luftaufnahme der Menschenkette WvH zeigt.
Bereits im Vorfeld wie auch während des Schulfestes sorgten Eltern, Lehrkräfte und Schülerschaft für einen ungestörten Ablauf der Veranstaltung – an dieser Stelle einen großen Dank dem Förderverein der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule, der durch seine Initiative Unmögliches möglich machte!

Zu Beginn des Schulfestes konnte Herrn Brückner, dem Vorsitzenden des Vereins Lichtbrücke, ein symbolischer Spendenscheck zur Bekämpfung der Armut in Bangladesh überreicht werden. Diese Spenden sind das Ergebnis des ersten Sponsorenlaufs der Schülerinnen und Schüler der WvHGe.

Die Schülerinnen und Schüler setzten mit Hilfe ihrer engagierten Lehrkräfte ein Potpourri aus Spielen wie Bobby-Car-Rennen, Dosenwerfen, Singstar u.v.m. in die Tat um, aber auch Wissenswertes zum neuen Namenspatron der Schule wurde in kompakten Schülervorträgen oder Zitatenpuzzles gekonnt präsentiert und nicht zuletzt ein Malwettbewerb mit iPad, welcher Wilhelm von Humboldt in unterschiedlichsten Facetten darstellte. Eine durch zahlreiche Sachspenden gesponserte Tombola sorgte immer wieder für Überraschungen und der Hauptgewinn, ein Laptop, ging an eine glückliche Schülerin des 6. Jahrgangs.

Die Aula bot den Stars und Sternchen der WvHGe eine Bühne, auf der sie ihren stolzen Eltern und interessierten Mitschüler/innen in AGs oder Projekttagen einstudierte Tänze, Theaterstücke oder Vorträge zeigen konnten.
Auch T-Shirts, Buttons, Kappen und Tassen mit dem neuen Schullogo konnten für wenig Geld in der entsprechenden Lieblingsfarbe bestellt werden.

Für das leibliche Wohl wurde mehr als reichlich gesorgt:
Ob es kreativste Backproduktionen waren, in denen sich z.B. Schulname und Logo mit geschmacklichem Höchstgenuss vereinten, oder leckere Bratwurstvariationen für jede Zielgruppe von fachkundigen Grillexperten zubereitet oder aber gesunde und vitaminreiche Salate und Fruchtspieße – dieser Tag konnte für jeden Geschmack etwas bieten.

An dieser Stelle sei noch einmal der Schulgemeinde der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule ganz herzlich gedankt, denn durch das gelebte Mit- und Füreinander war es ein Tag, dem die „Verbindungen mit Menschen ihren Wert“ gaben.

 

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