Jahresarbeitsschwerpunkt für das Schuljahr 2017/18

Sprachsensibler Fachunterricht

Hinter der Formulierung „Sprachsensibler Fachunterricht“ verbirgt sich sachbezogenes Sprachenlernen, d.h. „Sprache wird an und mit der Sache (den Fachinhalten) gelernt. Sprachsensibler Fachunterricht nimmt die Sprachsituation, wie sie ist, und macht das Beste draus. Dabei fördert er die Sprache an und mit den Fragestellungen des Fachs.“, mit diesen Worten beschreibt Josef Leisen die Grundregeln und Leitlinien des sprachsensiblem Fachunterrichts.

Sprachsensibler Fachunterricht ist ganz normaler Regelunterricht und meint ausdrücklich keine organisatorische Sonderform. Er stellt sprachliche Hilfen und Lerngelegenheiten bereit, um angemessenes sprachliches Handeln zu ermöglichen und die Ziele des Regelunterrichts erreichen zu können. Sprachsensibler Fachunterricht ist eine Maßnahme zur Kompetenzförderung der Lernenden beim Sprechen, Lesen und Schreiben.

Warum werden wir es uns gerade in diesem Schuljahr gemeinsam zur Aufgabe machen, die Sprachkompetenzen bewusster zu fördern und zu fordern?

Mit Blick auf die Erfahrungen, die im Unterricht mit der Lesekompetenz der Schüler_innen an der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule gemacht wurden, wird der Schwerpunkt der Fachkonferenzarbeit aller Fächer in diesem Schuljahr - im Sinne der individuellen Förderung - auf die Stärkung der Lesekompetenz gelegt. Zur Intensivierung der Arbeit an der Förderung der sprachlichen Kompetenzen im Fachunterricht beispielsweise durch ausgewählte Fortbildungen für alle Kolleg_innen, hat sich das Kollegium der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule, gestützt durch das Votum der Schulkonferenz, für den Jahresarbeitsschwerpunkt „sprachsensiblen Fachunterricht“ ausgesprochen.

„Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten“, dieses Zitat von Aldous Huxley beschreibt sehr anschaulich welche Bedeutung die Beherrschung des Lesens für unser Leben und Lernen hat. Lesekompetenz ist die grundlegende Kompetenz sowohl für den schulischen und beruflichen Erfolg, als auch für die Teilhabe am gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben. Man kann jedoch niemandem etwas beibringen. Lernen müssen wir selber, und das tun wir nur, wenn es für uns verstehbar ist, wenn wir den Sinn darin erkennen und wir wissen, dass wir die geforderte Aufgabe aus eigener Kraft bewältigen können.

Fremde Sachtexte sind für einen Großteil der Schüler_innen nicht verstehbar, da ihnen der Sinn nicht bedeutsam ist und daher die Texte von ihnen nicht allein zu bewältigen sind, wodurch ihnen zum einen die Teilnahme am Unterricht, zum anderen das eigenverantwortliche Arbeiten in der individuellen Lernzeit erschwert wird. Das bedeutet, wir Lehrkräfte müssen den Schüler_innen Texterschließungshilfen bereitstellen, um ihre eigenständige Lesekompetenz zu stärken. Daran arbeiten die einzelnen Fachschaften gerade, denn die Stärkung der sprachlichen Kompetenzen kann nur gemeinsam in allen Fächern, durch alle Fächer funktionieren.

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